Kaum ein anderes Land auf der Welt kann mit Hinblick auf den Geschichtsreichtum so stark auftrumpfen wie Ägypten. Selbst wenn es die meisten Urlauber primär an die traumhaften Strände zieht, so wollen jedoch fast alle auch ein Stück dieser interessanten Geschichte verinnerlichen. Besonders im Fokus steht dabei selbstverständlich das weltweit für Aufsehen sorgende „Tal der Könige“. Die Grabstätte, die sich früher in unmittelbarer Nähe zur altägyptischen Stadt Theben befand, liegt in der heutigen Welt rund 5 km vor den Toren Luxors. Die gute Erreichbarkeit, gepaart mit der Möglichkeit sich auf Spurensuche in die Vergangenheit zu begeben, machen dieses Ausflugsziel zu einem der begehrtesten des gesamten Landes. Damit du bereits vor Beginn der Tour mit nennenswerten Infos versorgt wirst, haben wir 4 Fakten über das Tal der Könige für dich zusammengefasst, von denen du vorher bestimmt noch nie etwas gehört hast.
Umstrukturierung in der Errichtung der Grabstätten
Vor allem die sogenannte „Pyramidenzeit“ war in der altägyptischen Vergangenheit dafür bekannt, die Grabstätten stets nach einem bestimmten Muster baulich umzusetzen. Die königlichen Grabmonumente waren immer fest mit Totentempel und Taltempel verbunden. Mit dem Ende des „alten Reichs“ ging dies fortan anders vonstatten.
Im neuen Reich präferierte man eine strikte räumliche Trennung. Das Grab und die königlichen Kultanlagen waren nicht mehr miteinander verbunden. Zudem wurden die letzten Ruhestätten nicht mehr in von Menschenhand erbauten Pyramiden untergebracht, sondern ausschließlich in natürlichen. Das pyramidenähnliche Bergmassiv, welches sich einem im Tal der Könige offenbart, ist ein solcher Schauplatz.
Beachtliche Anzahl an Grabplünderungen
Plünderungen von Grabstätten sind nicht nur in den letzten Jahrhunderten äußerst problematisch gewesen. Die Gier nach Gold und anderen Schätzen lodert schon viel länger in den Menschen als man glauben mag, was schlussfolgernd dazu führte, dass die Suche nach den Grabkammern und die anschließende Öffnung intensiviert wurden.
Interessant waren für die Eindringlinge vor allem folgende Gegenstände:
- Gold und vergleichbare Kostbarkeiten
- Alte Möbelstücke
- Alte Schriften, Malereien etc.
Die ersten Plünderungen lassen sich auf eine Zeit um 1000 vor Christus zurückdatieren. Die Schätze im Inneren vom Tempel waren auch damals schon von unglaublich hohem Wert, sodass viele Menschen ein Leben im Reichtum witterten. Die systematische Öffnung der Gräber war das Resultat dieses Verlangens. Auch wenn viele der Kostbarkeiten heute nicht mehr auffindbar und unwiderruflich verloren sind, so sind die Grabkammern an sich als allergrößter Schatz anzusehen. Die vielen Malereien, Bilder, Zeichen und Schriften geben einen wertvollen Einblick in die damalige Welt. Diese Art Schatz ist aus geschichtlicher Perspektive betrachtet vielleicht sogar noch um einiges bedeutsamer.
Die kleine Grabkammer von Tutanchamun
Tutanchamun war einer der größten Herrscher der damaligen Zeit. Unter allen Sehenswürdigkeiten, die das Land anzubieten hat, gehört der Besuch der Grabkammer in der Nekropole für viele wohl zum absoluten Highlight. Zwar sind die Gräber von Ramses und Hatschepsut im Tal der Könige in Ägypten auch sehr begehrt, die Ruhestätte von Tutanchamun kommt aber in einer besonders kontroversen und somit interessanten Machart daher.
Die verhältnismäßig äußerst kleine Grabkammer steht beispielsweise in großem Kontrast zur Ansammlung an Schätzen, die vom Pharao im ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt sind. Vor Ort stiftet dieser Fakt oftmals Verwirrung, weil man der Strahlkraft des Namens entsprechend etwas pompöseres und prunkvolleres erwartet hätte. Was im ersten Blick enttäuscht, ist auf dem zweiten Blick jedoch äußerst interessant, weil das Besondere hier vor allem im Detail verborgen ist.
Die sich im Tal der Könige befindliche Grabkammer kann mit einer Vielzahl an kunstvoll verzierten Mumiensärgen auftrumpfen. Der ehemalige Pharao ruht in dem größten der dort zu sehenden Särge. Versuche während eines Besuches deinen Fokus unter anderem auch auf die umliegenden Wände zu lenken. Du wirst sehen, dass es erstaunlich viel Detailarbeit zu entdecken gibt. Neben den Schriften und Zeichen, sind es vor allem die vielen aufgemalten Szenen, die im Gedächtnis haften bleiben. So zeigt eine Darstellung Tutanchamun in einem Moment, in dem er von der Himmelsgöttin begrüßt wird.
Schachtsysteme für den Schutz der Grabkammer
Auch, wenn die vielen Schätze, Möbel und restlichen Kostbarkeiten in den Grabkammern im Tal der Könige vielen Plünderern zu Opfer fielen, so war es den Erbauern der Ruhestätten dennoch sehr wichtig, ihnen das Leben so schwer wie nur möglich zu machen. Die zahlreichen Schachtsysteme innerhalb des Bergmassives waren angefertigt worden um potenzielle Eindringlinge in die Irre zu führen. In Kombination mit den vielen Scheintüren und falschen Gängen, schuf man ein perfektes Labyrinth, welches zahlreiche ungebetene Gäste erfolgreich auf Distanz hielt. Plane im Vorfeld der unbedingt einen Besuch im Tal der Könige ein. Wie viele positive Bewertungen im Internet bereits andeuten, wird dir die Erkundung der Grabkammern mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis bleiben.